Interviews mit Fachexpertinnen / Fachexperten
In Ihrer Berichterstattung kann es sinnvoll sein, Hintergrundinformationen von Fachleuten einzuholen. Dies ist vor allem ratsam, wenn Sie allgemeine Informationen zu einem bestimmten Krankheitsbild und den Therapieformen brauchen oder Fachbegriffe klären wollen. Auch können Expertinnen/Experten im Bereich Public Health über den Einfluss gesellschaftlicher Umstände auf psychische Erkrankungen informieren.
Seriöse Fachexpertinnen/-experten werden Sie stets darauf hinweisen, dass jede Einschätzung nur vage bzw. spekulativ sein kann, solange man die betroffene Person und ihren Hintergrund, ihre Lebensumstände, Krankheitsgeschichte etc. nicht kennt. Es ist jedenfalls unseriös, wenn jemand behauptet, eine Ferndiagnose liefern oder das Verhalten bzw. die Handlungen einer ihr/ihm völlig unbekannten Person erklären zu können. Seriöse Expertinnen/Experten werden bei ungenügendem Informationsstand eingestehen, keine Einschätzung abgeben zu können.
Bedenken Sie, dass auch Menschen mit psychischen Erkrankungen selbst sowie ihre Angehörigen als Ansprechpersonen mit Expertise gelten, und überlegen Sie, ob sie diese ebenfalls zu Wort kommen lassen wollen.
Empfehlungen:
- Fachexpertinnen/-experten können Ihnen Hintergrundinformationen zu Diagnostik, Krankheitsbildern, Therapieformen und Fachbegriffen sowie gesellschaftlichen Faktoren liefern.
- Ferndiagnosen und simple Erklärungen für Verhalten oder Handlungen einer Person, mit oder ohne psychische Erkrankung, sind unseriös – Sie sollten diese nicht in die Berichterstattung einbeziehen.
Hinweis: Wenn Sie weiterführende Fragen haben oder Gesprächspartner*innen (Expertinnen/ Experten, Angehörige, Betroffene) suchen, finden Sie Kontaktdaten unter „Ansprechpartner für Medienschaffende“. Wir möchten an dieser Stelle auch auf unser Seminarangebot hinweisen.