Sprache und Formulierung

Eine achtsame Sprache ist essenziell für eine stigmafreie Berichterstattung. Falls die Erkrankung im Kontext relevant ist und daher davon berichtet wird, sind abwertende Begriffe unbedingt zu vermeiden und respektvolle/neutrale Formulierungen (wie z.B. “eine Person mit einer Suchterkrankung“ oder „eine an Schizophrenie erkrankte Person“) zu bevorzugen.

Bitte beachten Sie daher die folgenden Empfehlungen:

  • Machen Sie sich mit den medizinischen und psychologischen Fachbegriffen – soweit für Ihren Bericht direkt relevant – vertraut. Holen Sie im Zweifelsfall Expertisen ein.
  • Vermeiden Sie Dramatisierungen und Sensationalisierungen, vor allem in der Überschrift. Fragen Sie sich, ob die psychische Erkrankung zentral für den Bericht oder nur ein Detail am Rande ist und formulieren Sie den Titel entsprechend.
  • Verwenden Sie psychiatrische Begriffe nur bei Themen, die tatsächlich mit psychischen Erkrankungen in Zusammenhang stehen, nicht als Metaphern in anderen Kontexten (z.B. ist „schizophren“ kein Synonym für “unberechenbar”, “widersprüchlich” oder “entscheidungsschwach”).
  • Stellen Sie psychisch Erkrankte nicht in einer Mitleid erweckenden Opferrolle oder als hilflose Menschen dar, durch Formulierungen wie „heimgesucht von…” bzw. “Opfer einer psychischen Erkrankung“.
  • Das klare Benennen der Diagnose bzw. Erkrankung ist, sofern bekannt, einem verallgemeinernden Attribut wie „psychisch krank“ vorzuziehen.